Die Leitmotive meiner heilpädagogischen Arbeit gehen von einem personalistischen Menschenbild aus. Sie basieren auf dem zentralen heilpädagogischen Grundverständnis von Freiwilligkeit, Ganzheitlichkeit, Würde und der Einmaligkeit jeder Lebenslage. Sie beziehen sich auf:

  • Martin Buber: „Der Mensch kann nur am Du werden und wachsen“ (Flosdorf 2009,11), dem Dialogischen Prinzip, der Annahme des Partners, dem Vertrauen in das Potential des Partners und der Echtheit im Gespräch.  
  • Paul Moor: Das Halt suchende Kind und die damit verbundene Annahme, dass über einen äußeren Halt zu innerem Halt gefunden werden kann. „Nicht gegen den Fehler, sondern für das Fehlende“.
  • Suniya Luthar: „Resilienz beruht, grundlegend, auf Beziehung“ (Luthar 2006 in Fröhlich-Gildhoff/Rönnau-Böse 2015, 32).


Die Arbeit mit Dynamischer Integration stützt meine personalistische Haltung, bestätigt und stärkt meine Überzeugung von der Entwicklungs- und Entfaltungsfähigkeit einer jeden Person. Sie ist ein Beziehungsangebot und als verstehende, akzeptierende Beziehung Resilienz steigernd.

Die DI ist pädagogisch und ergebnisoffen. Die Eigeninitiative der Klient*in wird sensibel wahrgenommen. Darauf aufbauende Möglichkeiten werden angeboten. Physiologische Kenntnisse des Bewegungsapparats sind hierfür genauso zwingen wie pädagogische Grundkenntnisse.

Di hilft ein gutes und umfassendes Körperschema aufzubauen. Der Körper wird erlebt. Dies wirkt einer Tendenz zur Instrumentalisierung und Körperdistanzierung entgegen.


Die DI knüpft an die Bezugnahme als Grundlage menschlichen Seins (vgl. Thomas Fuchs). Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen werden von der Bewegungspädagog*in über ihre eigene Achtsamkeit und Wege der Aufmerksamkeitslenkung angesprochen. Ein Resonanzangebot eröffnet sich und schafft für die Klient*in Gelegenheit Selbstwirksamkeit zu erfahren. Die Responsivität der Bewegungspädagog*in ist „antwortende Welt“ und verhilft der Klient*in, zu einem Gefühl von Lebendigkeit und Wohlbefinden. Die Pädagog*in erschließt sich dabei die leibliche Sprache der Klient*in.

Das Spüren von sich selbst ist körperbezogene Bildungsarbeit und eröffnet den Horizont der Empfindungen und Gefühle (Schellhammer 2019, 297 ff.)



Literatur:

Barbara Schellhammer 2019: Fremdheitsfähig werden

Fuchs, Thomas (2018): Leib∙Raum∙Person

Fuchs Thomas (2017): Das Gehirn – ein Beziehungsorgan

Baniel, Anat (2012): Kids Beyond Limits

Fischer, Klaus (2019): Einführung in die Psychomotorik

Rosa, Hartmut (2016): Resonanz

Rosa Hartmut (2020): Unverfügbarkeit


DIESE WEBSEITE WURDE MIT ERSTELLT